Die sexuelle Entwicklung von Menschen beginnt nicht erst mit der Pubertät, wie häufig angenommen wird, sondern bereits von Anfang an. Den eigenen Körper mit allen Sinnen zu entdecken, herauszufinden wer man ist und die Gefühlswelt kennenzulernen, hat auf spielerische Art schon für die Jüngsten eine Bedeutung.

In Betreuungseinrichtungen sind pädagogische Fachkräfte regelmäßig mit Ausdrucksweisen der kindlichen Sexualentwicklung konfrontiert z.B. Fragen zu Geburt oder Zeugung, sexualisierte (Schimpf-)Worte, gegenseitiges Betrachten oder Anfassen von Geschlechtsteilen bei sogenannten Doktorspielen, freizügiges „zur Schau stellen“ des eigenen Körpers. Im pädagogischen Alltag löst das manchmal Verunsicherung aus. Nicht immer ist klar, wie eine angemessene Reaktion sein kann. Auch stellt sich oft die Frage danach, ob ein Verhalten noch „normal“ oder bereits besorgniserregend ist.

Damit Kinder in ihrer Entwicklung professionell begleitet, Fragen angemessen beantwortet und Verhaltensweisen passend eingeordnet werden können, brauchen Fachkräfte Basiswissen über die sexuelle Entwicklung von Kindern.

Der Fachtag ermöglicht, neben der Vermittlung der Grundlagen, einen intensiven Austausch innerhalb des Teams und die Entwicklung einer gemeinsamen Haltung. Er kann somit Ausgangspunkt sein zur Entwicklung eines sexualpädagogischen Konzeptes. Dieses gibt sowohl den Fachkräften als auch Eltern mehr Sicherheit, dient der Transparenz und sollte zudem Bestandteil eines Schutzkonzeptes sein. Letztlich stellt eine gute sexuelle Bildung auch einen wichtigen Bestandteil der Prävention dar.